Feurich High Speed KAMM Action
Bei der -Feurich High Speed KAMM Action- handelt es sich um eine patentierte, speziell geformte Spiralfeder mit einem integrierten Filzröllchen.
Durch diese Röllchen-Feder wird das Ansprechverhalten und die Repetitionsfähigkeit jeder Klaviermechanik erheblich verbessert.
Das Feurich Modell 123 Vienna ist serienmäßig mit dieser Röllchen-Feder ausgestattet.
Sie kann aber auch nachträglich in nahezu jedes Klavier eingebaut werden.
Diese Röllchenfeder wurde von mir entwickelt und in Zusammenarbeit mit Feurich Wien und dem Institut für Musikalische Akustik - Wiener Klangstil - der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in wissenschaftlichen Tests untersucht. In diesen Tests wurde die Wirksamkeit der Feurich High Speed KAMM Action bestätigt.
Ausführliches Video zu
High Speed KAMM Action
Im Vergleich zur Flügelmechanik ist die Spielfähigkeit der Klaviermechanik bisher deutlich eingeschränkt. Schnelle Triller z.B. sind auf einem Klavier wesentlich schwerer zu spielen als auf einem Flügel oder manchmal gar nicht zu verwirklichen.
Aber nicht nur die reine Geschwindigkeit ist von Bedeutung, sondern auch das betont leise Spielen gelingt mit eingebauter Feurich High Speed KAMM Action wesentlich besser.
Der Grund dafür liegt im unterschiedlichen Aufbau von Klavier - und Flügelmechanik.
Flügelmechanik vs. Klaviermechanik
Die moderne Flügelmechanik bietet durch ihre Konstruktion die Möglichkeit einer sehr schnellen Wiederholung des Anschlags (Repetition).
Hat man den Ton angeschlagen, muss die Taste nicht wieder vollständig in ihre Ausgangsposition zurückkehren, nach ca. einem Drittel des Rückweges der Taste kann erneut angeschlagen werden, was besonders bei sehr betontem sowie sehr schnellem Spiel von großem Vorteil ist.
Die herkömmliche Klaviermechanik vermag dies nicht in gleicher Weise.
Bei der modernen Flügelmechanik stützt sich der Hammer nach dem Anschlag über das Hammerröllchen auf dem Repetierschenkel ab und wird zusätzlich noch von einem Fänger in Position gehalten. Der Repetierschenkel ist mit einer Feder verbunden, die beim Rückfall des Hammers gespannt wird. Lässt man nun die Taste nur ein wenig los, gibt der Fänger den Hammer frei und dieser wird nun durch die beschriebene Federkraft durch den Repetierschenkel nach oben transportiert. Die Stoßzunge kann dadurch sehr früh wieder in ihre Arbeitsposition (Ausgangsstellung) gelangen.
Der Anschlag erfolgt bei der Flügelmechanik vertikal.
Bei der herkömmlichen Klaviermechanik wird das Zurückfallen des Hammers nach dem Anschlag durch das Aufeinandertreffen von Fänger und Kontrafänger gestoppt. Lässt man nun die Taste langsam los, bewegt sich der Hammer zeitgleich zur Taste in seine Ausgangsposition. Erst wenn sich Taste, Hammer und Stoßzunge wieder in Ruhestellung befinden, kann erneut angeschlagen werden. Das reicht für das normale Klavierspielen natürlich aus, kommt aber nicht an die Möglichkeiten der Flügelmechanik heran.
Der Anschlag erfolgt bei der Klaviermechanik horizontal.
Das Abfangen des Hammers nach dem Anschlag hat sowohl bei der Flügelmechanik als auch bei der Klaviermechanik den Zweck den Hammer in dieser Spielsituation unter Kontrolle bzw. in einer möglichst günstigen Position zum erneuten Anschlagen zu halten.
Der entscheidende Unterschied zwischen Klavier- und Flügelmechanik besteht also darin, dass der erneute Angriff der Stoßzunge und damit der erneute Anschlag des Hammers bei der Klaviermechanik erst nach einem längeren Rückweg der Taste und damit zu einem viel späteren Zeitpunkt erfolgen kann.
Ein zusätzlicher Vorteil der Flügelmechanik ist natürlich, dass der Hammer vertikal arbeitet und somit von der Schwerkraft profitiert.
Mit der neuen Feurich High Speed KAMM Action ist es nun möglich mit nur einer speziell geformten und mit einem Filzröllchen versehenen Feder eine bisher nicht gekannte Repetitionsgeschwindigkeit und ein bedeutend besseres Ansprechverhalten zu erreichen, das mit dem einer Flügelmechanik zu vergleichen ist.
Diese Feder wird mit einer Schraube an der Hammernuss befestigt und kann somit zu jeder Zeit nachträglich in nahezu jede Klaviermechanik eingebaut werden. Hierzu sind keine komplizierten Veränderungen an der bestehenden Mechanik notwendig.
Klaviermechanik mit eingebauten Röllchen-Federn
Ein angenehmer Nebeneffekt für den Techniker ist, dass man auf die normalerweise montierte Stoßzungenprallleiste verzichten kann, da die Röllchenfeder auch deren Aufgabe übernimmt. Diese Leiste stört oft, besonders bei kleinen Mechaniken, bei Reparatur- u. Regulierarbeiten.
Das Hauptanliegen ist natürlich die Optimierung der Spielfähigkeit der Klaviermechanik.
Bei dem neuen System wird der Hammer bei leichtem Anschlag des Tons nicht, wie beschrieben, durch Fänger und Kontrafänger in Position gehalten, sondern der Hammer stützt sich über Feder und Röllchen an der Vorderseite der Stoßzunge ab. Die Feder wird bei leichtem Anschlag auch nur minimal gespannt. Da bei diesem Vorgang keine gegenläufigen Kräfte aufeinander treffen, kann es auch nicht zum "Trommeln" des Hammers kommen.
("Trommeln" = mehrfaches ungewolltes Anschlagen des Hammers)
Bei normalem bis starkem Anschlag wird der Hammer wie üblich von Fänger und Kontrafänger in Position gehalten, die Feder wird entsprechend stärker gespannt.
Während des Anschlagvorgangs übt die Feder keinen Druck auf die Stoßzunge aus, auf dem Weg zur Auslösung hebt sie sogar etwas von dieser ab.
Erst kurz vor der Auslösung, also kurz bevor der Vortrieb des Hammers unterbrochen wird, wird die Feder über das Röllchen gespannt.
Da das Spannen der Feder erst im letzten Moment des Anschlags geschieht, wirkt sich dies nicht negativ auf das Spielgefühl aus. Man spürt keinen zusätzlichen Widerstand in der Taste.
Nach erfolgtem Anschlag eines Tons fällt der Hammer beim Loslassen der Taste nicht wie sonst sofort zurück, sondern er verharrt in seiner Position (Hammer stützt sich über das Filzröllchen und die Feder auf der Stoßzunge ab), dadurch kann die Stoßzunge sehr früh und schnell wieder in ihre Ausgangsposition gelangen. Ein erneutes Anschlagen des Tons ist daher aus fast jeder Tastenposition möglich.
Man hat also eine wesentlich direktere Verbindung von Klaviatur und Mechanik, die sich spieltechnisch sehr positiv bemerkbar macht.
Insgesamt verändert sich das gewohnte Spielgefühl also nicht, sondern nur die Spielfähigkeit !
Der nachträgliche Einbau in ein Klavier ist in den allermeisten Fällen ohne weitere Zusatzarbeiten möglich.
Bei Fragen zur Feurich High Speed KAMM Action stehe ich gern zur Verfügung !
Tel. 06428 40452
Mobil 0177 3222359
oder...